Me Carsten Kreilaus

Die Aliens kommen… nicht – sie sind schon da

In den Hollywood Blockbustern sind die Alien-Filme immer nach dem selben Muster gestrickt. Die Aliens wollen die Welt erobern, das Ganze läuft mit viel TamTam ab und kurz vor der Hoffnungslosigkeit siegen wir. Happy End. Wir können glücklich nach Hause gehen. Dabei sollen diese Weltraumfiguren doch ach so intelligent sein. Warum also dieses Mordsgetöse? Nun ja, weil dies eben der Feder eines Hollywood Schreiberlings entspringt und der für das menschliche Massenkino schreibt. Das verlangt nach Action, einer unterhaltsamen Wochenend-Ablenkung vom eigenen alläglichen Dasein. Dabei muss die Intelligenz der Aliens viel höher sein. Schliesslich erreichen sie die Erde mit Raumschiffen. Oder reisen wir – ausser in unseren Träumen – bereits zu weit entfernten Planeten?! Auch der Kampf, der immer einen Widerstand schürt, ist nicht gerade die cleverste Methode der Eroberung. Alles sehr unintellektuell. Das geht geschickter.
Aliens In einem hat Hollywood Recht: Aliens wollen die Welt beherrschen. Nur das Wie, ist im Film völlig irdisch dargestellt. In Wirklichkeit agieren sie viel klüger. Als die ältere Rasse im Universum haben sie Zeit und Verstand auf ihrer Seite. Die Zeit spielt ihnen in die Hände, wenn sie welche haben. Ihr Plan: eine schleichende Unterwanderung der Menschheit. Dazu haben sie sich bereits vor Jahrtausenden angesiedelt. Moment einmal,… angesiedelt? Sie sind bereits da? Ja. Sie leben unter uns. Sie sind umtriebig, äusserst fleissig und ziemlich häufig in der Presse. Wie, was? Aber dann wüssten wir doch alle von ihren Plänen. Falsch. Zur Erinnerung: sie haben eine langfristige, geheime Strategie zur Eroberung der Welt, führen keinen Blitzkrieg. Vielleicht so geheim, dass sie den Plan selbst vergessen haben.

Schon einmal in der Geschichte haben sie fast die Welt erobert. Allerdings nur temporär. Über Tausende von Jahren waren sie die Supermacht. Ihr Reich hat sich über den halben Globus erstreckt. Niemand konnte ihnen Einhalt gebieten. Schlussendlich haben sie sich selber in die Schranken gewiesen. Ihr erster Zusammenbruch war bedingt durch direkte Kriege, vor allem aber ihrer allzu menschlichen Eigenschaft der Uneinigkeit, des Egoismus sowie Selbstüberschätzung verschuldet. So sind sie kurzfristig in ihren Plänen unterbrochen worden. Sie mussten sich mit sich selbst beschäftigen, aus ihren Fehlern lernen. Das hat unseren kurzfristigen Aufstieg ermöglicht.

Was für ein Comeback auf der Weltbühne. Jetzt gibt es keinen Halt mehr. Von langer Hand geplant, um die Erfahrungen der Vergangenheit reicher, um so vieles subtiler, erobern die Aliens Stück für Stück ihre Macht zurück. Ein paar Muskelspiele dürfen sein. Ansonsten breiten sie sich ohne direkte Konfrontation über den Globus aus, mit den Kriegsmitteln der Gegenwart: Wirtschaftswachstum und Kapital. Die Wirtschaft prosperiert seit Jahren. Der Staatsfonds sammelt Unternehmensbeteiligungen, wie wir Panini-Bilder. Trotz vordergründigem Kommunismus – ähnelt irgendwie dem Borg-Kollektiv – ist der staatlich verordnete Kapitalismus die Marschrichtung. Apropos Kollektiv: die Gemeinschaft genießt einen höheren Stellenwert als der Einzelne. Nachtigall, ick hör dir trapsen. Ihre Währung wird langsam aber sicher zur weltweiten Leitwährung aufgebaut. Die Population wächst und gedeiht und besiedelt heute eine der bevölkerungsreichsten Länder. 1-Kind Politik? Tarnung. Land der Kopisten? Täuschung. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt auf wessen Mist die Erfindungen der Menschheit wirklich gewachsen sind. Es sind nicht unsere, es sind deren Erfindungen. Papier, Buchdruck, Schwarzpulver, Kompass. Vielleicht sogar das Rad. Technische Erfindungen, auf denen alles aufbaut. Wir sind die Kopisten. So kommt es, wie es kommen muss. Stück für Stück setzt sich das Weltherrschaftspuzzle zusammen und die Übernahme der Erde rückt näher. Ihre Wahlheimat für die Weltherrschaft: China. Aliens kommen nicht, sie sind längst da, sie leben in China. Die Chinesen.

P.S.: Da lässt sich doch ein unterhaltsamer Hollywood Streifen draus drehen. Ich habe diese Story so am 13.01. geträumt. Irgendetwas war noch mit dem US-Präsidenten, aber daran kann ich mich nicht mehr erinnern. Und bevor ich jetzt eine Alien Copy & Paste Story spekuliere, träume ich das vielleicht ein anderes Mal. Fortsetzung folgt.