Was wird aus Facebook?
Wenn ich heute jemanden aus dem Jahr 2011 beschreiben sollte was Facebook ist, so würde ich ihm dies wie folgt erklären: Facebook ist das, was früher einmal das Internet war und hat spätestens seit der Google-Übernahme im Jahr 2017 eine gewaltige Veränderung in Gang gesetzt. Facebook selbst hat im Jahr 2011 über sich gesagt: „Facebook ermöglicht es Dir, mit den Menschen in Deinem Leben in Verbindung zu treten und Inhalte mit diesen zu teilen.“ Inhalte und Menschen sind dabei nicht näher spezifiziert, aber alles was Dich in deinem Leben ausmacht, mit wem Du interagierst und was Du an Daten produzierst ist heutzutage Facebook. Facebook ist zu Deiner zentralen Verwaltungs- und Sammelstelle geworden, zu Deinem privaten und beruflichen virtuellen Ich und damit allgegenwärtig ein Teil von uns allen. Umso mehr, da wir schon lange nicht mehr über Tastaturen eingeben, sondern direkt via Sprache mit dem Computer kommunizieren und via FBimplant ständig konnektiert sind …
Facebook in der Zukunft ist …
- unsere Startseite
- unsere Suchmaschine
- unser Kommunikationszentrale mit den Freunden und im Beruf, in Echtzeit und mit Video
- unser Jobprofil und Headhunter, unser CV, wenn wir eine neue Arbeit, heute sagt man besser Projekt, wollen, schalten wir uns auf suchend
- unsere Finanz- und Versicherungsverwaltung
- ist eine weltweit, akzeptierte Währung
- unsere Bank
- unsere Schaltzentrale für unsere Wohnung, für unser Haus, das alle Geräte mieinander vernetzt und steuern läßt
- unsere Krankengeschichte, die beim Arzttermin abgerufen werden kann und Röntgenbilder, Medikamentenunverträglichkeiten, ältere Diagnosen, Untersuchungsergebnisse speichert und auf Freigabe rauslässt
- unsere Gesundheitszentrale, mißt ständig unsere Vitalwerte und ruft in Notfällen direkt den nächstgelegenen Krankenwagen
- unser Online-Shop, Produkte und Dienstleistungen müssen wir nicht mehr suchen, sondern diese finden uns
- unser gewünschter Werbekanal, weil wir durch Empfehlungen der Freunde und Bekannte unsere Produkte finden
- unser Bücherschrank
- unsere Musiksammlung
- unser Video- und TV-Kanal
- unser Wikipedia
- unser Geschmacks-Assistent, wenn wir mal offline shoppen gehen, teilt es unsere Vorlieben, etc. an den Shopping-Berater mit, damit dieser schnell das für uns richtige Produkt präsentieren kann
- unsere Produkt- und Dienstleistungstester, weil wir durch die Bewertungen unserer Freunde wissen, was gut ist und was nicht
- unser Reiseführer im Urlaub
- unser Ratgeber, der immer mit Tipps und Tricks unsere Fragen beantwortet, bzw. irgend jemand weiß immer, wo der nächste Spielplatz ist, was gegen Kopfweh hilft und was ich bei einem Rotweinfleck auf dem weißen Hemd anstelle
- unser Umgebungsführer für Hotels, Kneipen, Parkplätze, Autoladestationen, etc.
- unser Navigationssystem und Verkehrszentrale. Besitz eines Autos war früher, heute ist unsere Mobilität vernetzt und uns wird die idealste und kostengünstigste Möglichkeit auf unserem Smartphone angezeigt, mit einem Klick bestätigen wir und bewegen uns so von A nach B
- unser Tagebuch
- unser Fotoalbum
- unser Speichermedium
- unsere Autobiografie
- unser virtuelles Abbild, das all unsere Daten kennt, unsere Lebensgeschichte, Vorlieben und Interessen, Marken- und Produktpräferenzen, unser Shopping- und Suchverhalten, Freunde und Familie
- alles auf einen Klick in Reichweite, die reale Welt komplett miteinander vernetzt
Facebook ist menschlich. Facebook bin ich. Wir sollten bei aller Menschlichkeit nur nicht die reale Welt vergessen, und daß digitale Beziehungen eine echte Freundschaft nicht ersetzen können. Eine Beziehung bringt Verpflichtungen mit sich, die in der digitalen Welt entfällt, und damit so reizvoll wird.
In diesem meinem Sinne, bis nächsten Sonntag.