Me Carsten Kreilaus

Geld ist eine Hure, die niemals schläft

Gordon Gekko hat in der Fortsetzung vom Film Wall Street „Wall Street: Geld schläft nicht“ den Nagel auf den Kopf getroffen. Egal was wir machen, Geld scheint in unserem Leben eine oder sogar die Hauptrolle zu spielen und ist nicht wegzudenken aus dem Alltag. Ob Freizeitaktivitäten oder in der Arbeit, am Ende der Kette steht immer das liebe Geld. Von diesem universellen Wertmesser sind wir irgendwie immer abhängig. Die eigene Lebensplanung wird von anderen, aber auch uns selbst, am finanziellen Erfolg gemessen. Das wir dabei einem ewigen Geist hinterher jagen scheint uns nicht bewusst zu sein.

Wie wäre also die Vorstellung einer Welt in der nicht das Geld unseren Antrieb darstellt, sondern unsere persönliche Zielsetzung? Jeder von uns hat bestimmt Lebenspläne, wie Segeln lernen, eine neue Sprache erlernen, mehr Bücher lesen, die Kochfähigkeiten ausbauen, sportlicher werden, mehr Zeit mit der Familie oder Freunden verbringen, usw. Alles Dinge, die wir nicht am Geld messen, sondern unsere ureigene Motivation Dinge für uns selbst zu tun, unseren individuellen Vorstellungen, entsprechen. Was hält uns davon ab zu tun, was wir wollen? Die Zeit und Zeit ist Geld oder weil all dies Geld kostet oder wir dadurch nicht mehr Geld verdienen. Der gemeinsame Nenner: immer wieder das Geld.

Was müßte passieren vom Geld frei zu sein. Der erste Gedanke liegt nahe: Geld abschaffen. Zumindest kurzfristig scheint mir dies keine Option zu sein, da wir das System nicht von heute auf morgen auf den Kopf stellen werden. Der Anspruch sollte nicht sein, die Welt zu revolutionieren, sondern die Menschen zu motivieren einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen und Dinge zu ändern, die nicht stimmen. Vielleicht ist das bedingungslose Grundeinkommen, für das der dm-drogerie markt Gründer Götz W. Werner sich einsetzt, eine mögliche Lösung. Dazu würde ich mich gerne mal mit ihm austauschen.

Ich finde ein Umdenken in der Wirtschaft generell kann ein möglicher Schritt sein. Ein Dialog zu starten für eine Ökonomie des Respekts. Das Wort Respekt bedeutet nichts anderes, als dass man sich in den Augen anderer wiedererkennt. Und darum geht es: Wenn meine Kunden vielfältige Haltungen, Kulturen, Meinungen, Herkünfte und Bedürfnisse haben, dann muss sich das in dem, was wir tun, widerspiegeln. Wachstum um jeden Preis und bis in alle Ewigkeit, ist die Devise und die gängige Meinung des bisherigen Wirtschaftsstrebens. Aber ist es wirklich erstrebsam oder gibt es mehr als das Wachstum um jeden Preis? Sollte unser Ziel nicht vielmehr im Streben nach Ehrlichkeit, Ethik und Fairness, für ein zufriedenes und glückliches Leben liegen. Wir sollten Wege für eine genügsame und zufriedene Wirtschaftsethik erarbeiten. Die Prinzipien für ein danach handelndes Unternehmen: Freiheit und Verantwortung, Gemeinschaft und Wettbewerb, Dienst an der Gesellschaft und satte Gewinne. Diese nur scheinbaren Gegensätze münden in einem nachhaltigen, weil sozial und ethisch verantwortlichem Wirtschaften und zeigen den Unternehmen alternative Wege auf, jenseits des reinen Profitstrebens.

Das Thema Geld ist tief in uns, im System verwurzelt und reden, respektive schreiben, einfacher als handeln. Lasst es uns dennoch versuchen!