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Endlich smart, unser Smartphone

by Carsten Kreilaus. Average Reading Time: about 3 minutes.

2013 habe ich schon einmal einen Ausblick zur Zukunft unseres Smartphones gegeben, das bis dato weder wirklich smart ist, noch richtig benutzt wird. Seit dem sind 2 Jahre ins Land gezogen. Zeit für ein paar aktuelle Gedankenspiele.

Foto: Lupo /  pixelio

Foto: Lupo / pixelio

Was, wenn die Akkus unseres Smartphone nicht mehr Abends an die Steckdose müssen. Was, wenn das Smartphone gleichzeitig Steckdose und Energielieferant ist. Neben der Schaltzentrale unseres Lebens versorgt es unser Leben mit der benötigten Energie. Milliarden dezentraler Energiezellen, die für unsere Mobilität sorgen. Komplett autark, da sich das Smartphone der Zukunft selbst auflädt. Der Kontakt zu uns und der körpereigenen Energie und die Sonne reichen dazu völlig aus. Mobil sind wir durch das Autofahren nach wie vor, nur fahren diese selbstständig. Und das Beste: mit unserem Smartphone wird das Auto endlich zum Perpetuum Mobile. Wir steigen in unser Auto ein, öffnen es mit unserem Handy, stecken es in die dafür vorgesehene Vorrichtung und düsen los. Das Motorgeräusch bleibt aus, deshalb schauen wir dem Auto besser unter die Haube. Vorne und hinten nichts, was an den uns so lieb gewonnen Motor erinnert. Nichts ausser Platz für den Innenraum, für ein wohnlicheres Ambiente. Gut so, denn die meiste Zeit fahren wir nicht selbst, kümmern uns um wichtigere Dinge. Der Antrieb sitzt direkt an den Reifen. Die notwendige Energie kommt aus unserem Smartphone. Unser Smartphone ist Steuerkreis und Antrieb in einem. Apropos Steuerkreis: das Smartphone steuert auch das Auto. Der Kutscher kennt den Weg. Es weiß, wo wir hin wollen und wie wir dorthin gelangen. Der Verkehr, Staus und die anderen Teilnehmer interessieren nicht weiter. Die Kommunikation, die Abstimmung mit diesen übernimmt unser Handy. Auch unser Zuhause wird dadurch mit Energie versorgt. Eigentlich alles, was Energie benötigt.

Im Prinzip mutiert das Smartphone von der auf Befehl gehorchenden Maschine zu einer intelligenten, selbst und für uns mitdenkenden, energieliefernden Einheit. Von daher sollten wir anfangen es als weniger als Gegenstand, mehr als unseren Freund und Helfer betrachten. Es reift zur eigenen Persönlichkeit, welche immer für uns da ist, uns umsorgt, unermüdlich 24/7 unsere Wünsche erledigt. Das bedeutet immer Online sein. Wobei dies keine Belastung mehr wie heute darstellt. Die Kommunikation wird für uns gefiltert. Wir bekommen mitgeteilt, was wichtig ist. Generell ist die Zukunft zwischenmenschlicher. Die Smartphones regeln die unnötige und unpersönliche Kommunikation im Hintergrund. Sie sind die Alleswisser über uns und unser Zugang zu allem. Egal ob Bank, Amt oder Einkauf, das Handy sind wir und es erledigt die Passverlängerung, die eingetroffene Rechnung oder den Einkauf der fehlenden Lebensmittel automatisch. Für diese Erledigungen haben wir es legitimiert. Da es unsere Gewohnheiten lernt, sagt es der Kaffeemaschine wann diese morgens unseren Kaffee zubereiten soll. Noch bevor wir den Wunsch verspüren, weiß unser Mobilgetät was zu tun ist. Es weiß das wir aufgestanden sind, wie wir geschlafen haben. Es gibt uns Ratschläge, ist ein Ratgeber, Arzt und auf Wunsch der Gesprächspartner. Es ist unsere Suchmaschine, unser Lehrer für die ständigen Wissens-Updates. So bleibt uns mehr Zeit für die reale Interaktion. Schließlich sind die Begegnungen das wahre Leben, die es erst richtig interessant machen. Das ist das Warum des Lebens. Der Zugang zum Mobilgerät erfolgt durch uns, geschützt durch einen mehrfachen biometrischen Schutz. Selbst bei Verlust kann niemand etwas damit anfangen, da die Daten nicht im Gerät selbst liegen, sondern in unser privaten und gut geschützten Home Cloud. Und ohne unsere körperliche Nähe gibt es keine Verbindung, keine Bedienung. Wie das Smartphone der Zukunft aussieht? Keine Ahnung. Sicher ist eins: das Leben der Zukunft ist vernetzt. Wir erleben gerade die Digitalisierung aller Lebensbereiche und die Hauptrolle wird unser heutiges Smartphone spielen. Diese Gerätekategorie heißt vermutlich dann nicht mehr Smartphone, da es mehr wie ein Butlerklon unseres Ich’s funktioniert. Ich freue mich auf die Zukunft. Wie sieht eure Vision aus?

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